14. Januar 2012

Centromochlus (Tatia) perugiae – Trugdornwelse

Diese außergewöhnlichen Welse sind leider selten gesehene Gäste in unseren heimischen Aquarien – zu Unrecht wie ich finde. Schon alleine ihr Äußeres – von der Färbung an einen Kugelfisch erinnernd, mit großen schwarzen Augen und langen Barteln – ist einzigartig und passt voll ins Kindchenschema, so dass wir Frauen ihnen schnell erlegen sind. Aber auch mit ihren inneren Werten können sie begeistern, zeigen sie doch eine Menge spannender Verhaltensweisen. Die kleinen, nur 6 cm groß werdenden Welse, sind streng nachtaktiv und oberflächenorientiert. Aufgrund dessen ist ihre Lieblingsspeise weiße Mückenlarven, die sich gefroren lange an der Oberfläche halten, und für die sie lebend sogar tagsüber aus ihren Höhlen kommen. Trotz ihres großen Mundes und dem ruppigen Auftreten sind es sehr friedliche Tiere, die gut vergesellschaftet werden können.


Ein Schnappschuss, den ich euch nicht vorenthalten wollte, auch wenn er nicht ganz scharf ist. So ein großer Mund.:D

Das natürliche Habitat dieser Welse sind schnellfließende Flüsse in Peru und Ecuador, wo sie sich auf die Wasseroberfläche gefallene Insekten fangen. Im Aquarium, bei deutlich weniger Strömung, vollführen sie witzige Kreiselbewegungen bei der Futteraufnahme, die sie wie kleine Hubschrauber aussehen lassen. Für die Haltung stellen sie an die Wasserparameter keine besonderen Ansprüche, lediglich zur Zucht sollte man sie meiner Erfahrung nach wärmer setzen (Temperaturen um 25°C), da sich sonst die Larven nicht richtig entwickeln können.

Doch damit nicht genug, es steckt mehr in den kleinen Fischen als man vermutet. Welse mit Brutpflege sind nicht selten, doch diese hier verfügen über innere Befruchtung mit Vorratsbesamung wie wir sie von vielen Lebendgebärenden kennen. Die Weibchen legen die Eier in hart umkämpfte Höhlen und schützen die Jungen bis sie - nach ca. 2 Wochen, wenn der große Dottersack aufgezehrt ist - alleine schwimmen und schon recht große Nahrung bewältigen können. Da die kleinen Monster riesige Mengen Futter verschlingen können wachsen sie auch recht schnell heran.

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