20. März 2011

Ein Blick hinter die Kulissen im Vivarium Karlsruhe

Im März wurden Basti und ich von der IGL zu einem Besuch im Vivarium in Karlsruhe eingeladen. - Exklusiv mit Blick hinter die Kulissen. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, zumal das Vivarium mit seiner großen Aquaristik- und Terraristikabteilung immer einen Besuch lohnt.

Auch wenn das schon etwas her ist, hier noch ein paar Impressionen:

Ein großes Brackwasserbecken mit Schlammspringern, Kugelfischen und Argusfischen. Sowas sieht man nicht in jedem Wohnzimmer.

Dieser Rochen ist trächtig. Da er auf seinem Bauch liegt, wölbt sich das Jungtier nach oben hin.

Im Keller werden Seenadeln und Seepferdchen intensiv gezüchtet.

Auch Katzenhainachwuchs ist an der Tagesordnung. Hierbei konnte eine Jungfernzeugung nachgewiesen werden. In den Eiern sieht man schon die Kleinen.

Die Becken sind thematisch gegliedert und eingerichtet.

Lässt ein Aquarianerherz höher schlagen: Ein großes Becken mit Mysis.

So ganz ohne Fische verlässt man so eine Veranstaltung natürlich nicht. :D Bei uns sind an diesem Tag 2 Malpulutta kretseri, 1 Dario dario-Weibchen und 26 Sewellia cf. elongata eingezogen.

14. März 2011

Infusorien-Zucht

Die Aufzucht kleinster Jungfische, wie sie viele Labyrinther oder die vor kurzem vorgestellten Tanichthys micagemmae haben, erleichtern mir ein paar Ansätze mit Pantoffeltieren.

Beim Aquarianerwichteln bekam ich von meinem Wichtelpartner Ingo ein Glas mit den vermutlichen Pantoffeltieren. Mit bloßem Auge konnte ich kleine weiße Pukte erkennen, die sich bewegten, also schienen sie den Versand gut überstanden zu haben. Ich teilte den Ansatz und füllte 1:1 mit abgekochtem Wasser auf.
Füttern tue ich aus kleinen Kondensmilchpackungen. Ich tauche die Spitze von einem Teelöffel in die Milch und was hängen bleibt ist die richtige Futtermenge. Am nächsten Tag sollte das Wasser wieder klar sein.

Zum verfüttern gieße ich einfach einen Teil des Gemisches ins Wasser, fülle wieder mit abgekochtem Wasser auf und füttere nach.

Wenn ich für längere Zeit unterwegs bin gieße ich eine ordentliche Menge Pantoffels ins Javamoos. So konnte ich bisher auch Jungtiere verlust- und hungerfrei übers verlängerte Wochenende bringen.

Meiner Erfahrung nach kommen die Pantoffeltierchen über 3 Woche ohne Pflege aus, dann sinkt jedoch die Populationsdichte deutlich und man muss bis zum nächsten verfüttern etwas Geduld haben.

13. März 2011

Tanichthys micagemmae

Dem kleinen Bruder des allseits bekannten Kardinalfischs, Tanichthys albonubes, der im englischen den wohlklingenden Namen White Cloud Mountain Minnow trägt, möchte ich diesen Beitrag widmen.

Von einem Hobbyzüchter bekam ich Anfang letzten Jahres meine ersten Kardinälchen. Die Tiere schienen mir die ideale Gesellschaft für die bisher im Artbecken gepflegten Flossensauger, die größtenteils durch Abwesenheit glänzten und mir den einen oder anderen ungläubigen Blick von Besuch einbrachten, der vergeblich nach einer Bewegung in besagtem Aquarium suchte.
Die T. micagemmae müssen kühl gehalten werden, brauchen viel Schwimmraum und Strömung, weshalb sie in Bachbecken am Besten aufgehoben sind.

Trotz ihrer geringen Größe von maximal 2,5cm (bei mir erreichen die größten Tiere gerade mal knapp die 2cm-Marke) muss davor gewarnt werden sie in zu kleinen Becken zu pflegen. Zur Aufzucht reichen 25l, aber sobald sie mit Balz anfangen würde ich sie nicht unter 50cm Kantenlänge unterbringen, da es sehr aktive Schwimmer sind. Dafür ist bei einer größeren Gruppe auch immer Aktion, da die Männchen ausdauernd balzen und den Beobachter mit ihren schönen Farben beglücken. :D

Ansonsten sie die Tiere sehr anspruchslos und jedem Anfänger zu empfehlen. Im Sommer eignen sie sich sicher auch für die Freilandhaltung.

Zur Zucht habe ich erst die Tiere einzeln angesetzt, jedoch, da sie Dauerlaicher zu sein scheinen, eher mit geringerer Ausbeute. Seitdem ich im Becken eine größere Menge Javamoos habe schlüpfen jedoch ständig Larven bei den Elterntieren, die ich zur besseren Futterversorgung und als Schutz vor den hungrigen Geschwistern je nach Kapazität getrennt aufziehe.
Theoretisch sollten die Eltern ihre Jungen in Ruhe lassen, bei mir kommen jedoch nur sehr vereinzelt Jungtiere in Gesellschaft größerer Artgenossen durch.

Zum anfixen noch ein Video, für Fotos sind die Tiere leider zu schnell, wenn mir doch mal eins gelingt liefere ich es natürlich nach.

Zu bekommen sind die Tiere mittlerweile gut über privat, sie tauchen jedoch auch gelegentlich im Handel auf.


Futtertierzucht

Was macht man bloß an einem verregnetem Sonntag Nachmittag? Richtig, Fischkeller. :D
Besondere Aufmerksamkeit haben mangels Aufregendem im fischigen Bereich diesmal die Futterzuchten bekommen.

Es gibt wirklich prima Futtertiere, die sich ohne viel Aufwand, Platz und Geruch von jedem züchten lassen. Das hat den Vorteil, dass man immer Lebendfutter zur Hand hat um den Lieblingen etwas Abwechslung zu gönnen oder Nachwuchs nährstoffreich zu versorgen. Und spannend ist es zusätzlich.

Damit es übersichtlich bleibt stelle ich hier nach und nach Mikrowürmer, Pantoffeltierchen, Springschwänze, Drosophila, Enchyträen und Ofenfischchen vor.

Als kleines Aufzucht- und Kraftfutter habe ich Mikrowürmer hier. Die Würmchen werden von kleinen Jungfischen genommen, sie ähneln von der Größe Artemianauplien. Sie haben einen hohen Nährstoffgehalt weshalb sie super zum Aufpäppeln und beim Wachsen sind. Einziger Nachteil ist, dass sie nicht schwimmen. Flossensauger, Panzerwelse, aber auch meine Kardinälchen und Chunas lieben sie und bekommen sie regelmäßig zugefüttert.
Als Zuchtsubstrat benutze ich in Wasser aufgequollene Haferflocken. Die dickflüssige Masse wird in Plasteschalen gefüllt (bevorzugt vom Fleischsalat) und mit einem Teelöffel aus einem laufenden Ansatz angeimpft. Deckel drauf und warten. Nach ein paar Tagen kriechen die Würmer an den Seiten hoch und können mit einem Wattestäbchen abgenommen und verfüttert werden. Wenn der Brei zu flüssig wird muss der Ansatz erneuert werden.